Donnerstag, 30. September 2010

Globalisierung, Regionalwirtschaft und Pluralismus!

Globalisierung, Regionalwirtschaft und Pluralismus!

Warum ich die intensive Förderung der Regionalwirtschaft für wichtig halte.

Pluralismus, eine gefährliche Halbwahrheit!
Philosophischer Pluralismus will besagen, dass alle Menschen auf Grund ihrer Herkunft, ihrer Bildung, Lebenserfahrung und Lebensinteressen so ihrer eigene Weltanschauung haben. Goethe drückte das bildhaft in folgenden Versen aus: „Alle Menschen, ob groß oder klein, spinnen sich ein Gewebe fein, darin sie schön in der Mitte sitzen.“ Das entspricht zwar scheinbar der Wahrheit, ist aber dennoch in unserer Zeit grundsätzlicher Interessengegensätze nur eine gefährliche Halbwahrheit.
Durch unsere Welt geht ein tiefer Riss, nämlich zwischen der demokratisch-freiheitlich getarnten Diktatur einer kleinen Minderheit Superreicher, deren Reichtum exponentiell durch Zins und Zinseszins wächst, und der relativen und absoluten Armut der vielen Milliarden unfreier Menschen, deren Volkssouveränität und Freiheit vorgetäuscht werden. Das spiegelt sich auch in der so genannten „neoliberalen Globalisierung“ wieder, welche in Wirklichkeit die neoliberale Herrschaftselite über die Menschheit ist.
Dieser „neoliberalen Globalisierung“ von oben müssen wir eine basisdemokratische Globalisierung von unten entgegensetzen, die dem urdemokratischen Subsidiaritätsprinzip entspricht. Dieses besagt, dass nur solche Probleme nach oben delegiert werden dürfen, welche die Basis, die Region, nicht selbst lösen kann. Das betrifft vor allem die Lebensmittelversorgung. Wir können deshalb nichts Klügeres tun, als Lebensmittel, die wir selbst effektiv erzeugen können, selbst zu produzieren, um dadurch gleichzeitig viele Arbeitsplätze zu erhalten bzw. zu schaffen, die Transportwege zum Verbraucher zu verkürzen, aber auch gerechte Aufkaufpreise für unsere Bauern durchzusetzen, die ländliche Bevölkerung besser zu versorgen, Entscheidungsfreiheit und Steuereinkommen der Kommunen zu erhöhen, das Gemeineigentum zu schützen und zu mehren, klug die Bodenfruchtbarkeit zu erhöhen, biologisch gesunde Lebensmittel zu produzieren, in dem wir durch Humusgewinnung, künstliche Bewässerung, aber auch intensive Nutzung modernster Wissenschaft, Technik und Spezialisierung größtmögliche Effektivität erreichen.

Grundvoraussetzung sind m. E. eine Bundes- und Landesregierung, welche die regionalen Wirtschaften, auch die alternative Energiegewinnung bestmöglich unterstützt. „Neoliberale“ Parteien werden immer Politik im Sinne der Großbanken und Konzerne machen. Deshalb ist wahre basisdemokratisch-parlamentarische Volkssouveränität und Gesetzesmacht unabdingbare Voraussetzungen.
Wer sein Geld in Großbanken anlegt, nützt damit den volks- und völkerfeindlichen Globalisierern, die damit weltweit spekulieren. Wir müssen ernsthaft überlegen, wie wir Regionalbanken oder Umlaufgesichertes Regionalgeld, aber auch die guten Erfahrungen bereits bestehender regionaler Zentren flächendeckend nutzen können.
Die Erntedankfeste des Bundesverbandes Regionalwirtschaft im Oktober sollten intensiv zur Aufklärung und zur Förderung des Erfahrungsaustausches genutzt werden. Dabei sollten Bücher wie „Globalisierung von unten“ von Frau Prof. Maria Mies, „Revolution der Demokratie“ von Prof. Dr. Johannes Heinrichs. „Eine Kuh für Hillary – die Subsistenzperspektive“, (Hamburg 1997) empfohlen und angeboten, aber auch Experten wie Georg Otto (Dritter Weg, Umlaufgesichertes Geld) u. a. eingeladen bzw. sein Aufruf verbreitet werden. Ein anderes wichtiges Problem: Wie unsere Jugend vom Kindergarten an für Gartenarbeit, Obst- und Gemüseanbau usw. interessieren und das gesamte kleine und mittlere Gewerbe stärker mit in die Globalisierung von unten einbeziehen?
Schon jetzt müssen wir uns ernsthaft  Gedanken machen, wie wir durch die Landtagswahlen 2011 und die Bundestagswahlen 2013 Regierungen an die Macht bringen, die eine bestmögliche Unterstützung der Regionalwirtschaft gewährleisten. Um kritische Stellungnahmen zu meinen Vorschlägen sei hier gebeten.
  

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